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Faust

Musikalische Leitung Bertrand de Billy
Inszenierung Frank Castorf
Bühne Aleksandar Denić
Kostüme Adriana Braga Peretzki
Licht Lothar Baumgarte
Regieassistenz Wolfgang Gruber
Videoregie Martin Andersson
Kamera/Bildgestaltung Tobias Dusche
Daniel Keller

Doktor Faust Juan Diego Flórez
Marguerite Nicole Car
Méphistopélès Adam Palka
Valentin Boris Prygl
Wagner Peter Kellner
Siébel Virginie Verrez
Marthe Monika Bohinec

Die Arie »Salut, demeure chaste et pure« (»Sei mir gegrüßt, keusche und reine Behausung«) gehört schon lange zu seinem Konzertrepertoire, aber auf der Bühne der Wiener Staatsoper wird Juan Diego Flórez sie erstmals auch szenisch gestalten. Die genannte Tenorarie ist beispielhaft für Charles Gounods Umgang mit Johann Wolfgang von Goethes Tragödie: Einerseits lehnt sich der Text fast wörtlich an die Vorlage an, andererseits fügt die Musik so viel schmachtendes Gefühl hinzu, dass es manchem Gralshüter der deutschen Kultur des sinnlichen Raffinements zu viel wurde: Während Faust die »unschuldige und göttliche Seele« der abwesenden Marguerite besingt, schmiegt sich die Solovioline wie eine Duettpartnerin an seine Melodie. Und »die Melodie ist entzückend«, befand selbst der Gounod-Skeptiker Hector Berlioz in seiner Uraufführungskritik: »Man hat wohl applaudiert, aber nicht genug, die Arie verdiente den hundertfachen Beifall.«
Freilich, andere französische »Faust«-Bearbeitungen des 19. Jahrhunderts hätten den deutschen Gralshütern noch weit mehr Anlass zum Ärgernis geboten: In zahlreichen derb-komischen Szenen schickten sie Faust und Mephisto nicht nur in den Harz, sondern bis zum Vesuv oder sogar nach Indien. Gounods 1859 in Paris uraufgeführte Oper hält sich dagegen verhältnismäßig eng an Goethes Vorlage, verzichtet aber auf viele Figuren und Szenen und setzt eigene Schwerpunkte: Den alten Faust quält weniger die Frage, »was die Welt im Innersten zusammenhält«, als die Sehnsucht nach Liebe und Jugend. Méphistophélès, weniger intellektuelles »Prinzip der Negation« als teuflisch attraktiver Magier, macht ihn auf Marguerite aufmerksam – und Faust ist begeistert. Rasch steht ein Deal: Der Teufel dient Faust auf Erden, nach Fausts Tod soll es umgekehrt sein. Auch Marguerite bleibt nicht unbeeindruckt von dem, was Méphistophélès zu bieten hat: materiellen Luxus und sinnliches Vergnügen, von Gounod häufig mit einem Walzer musikalisch illustriert. Aber das Verhältnis von Faust und Marguerite bleibt Episode, denn Faust zieht es zu neuen Attraktionen, während Marguerite zunächst schwanger zurückbleibt, um dann auch noch zu erleben, wie ihr treuloser Liebhaber ihren Bruder tötet...

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