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Vor dem Ruhestand- Premiere

Regie: Elmar Goerden
Bühnenbild: Ulf Stengl, Silvia Merlo
Kostüme: Lydia Kirchleitner
Musikalische Leitung: Matteo Fargion

Rudolf Höller, Gerichtspräsident und ehemaliger SS-Offizier: Michael Mendl
Vera, seine Schwester: Nicole Heesters
Clara, seine Schwester: Sona MacDonald

"Der Teufel muss mit dem Teufel ausgetrieben werden." (Rudolf)

Rudolf Höller feiert mit seinen Schwestern jedes Jahr, am 7. Oktober, Heinrich Himmlers Geburtstag; man verriegelt das Haus, Rudolf zieht sich die SS-Uniform an, Schwester Vera hüllt sich in Brokat, Schwester Clara, die gelähmt im Rollstuhl sitzt, wird gemartert. Rudolf ist der Held der Komödie, Clara ihr scheinbar wehrloses Opfer. Und Vera ist die Regisseurin: in endlosen Gesängen feiert sie Rudolf und das gute Deutschland, verdammt sie Clara, die aufsässig ist und missgelaunt und sogar linke Literatur und "schmutzige Zeitungen" liest.

Ist "Vor dem Ruhestand" das Debüt eines ganz neuen Thomas Bernhard, eines rüden politischen Kabarettisten? Das Stück, eine Nazi-Posse, die Faschisten, zum Tot-Lachen bloßgestellt? Bernhards aktuellstes, witzigstes, aber auch bequemstes Stück? Genau das Gegenteil ist wahr: Vor dem Ruhestand ist Thomas Bernhards kompliziertestes, sein unheimlichstes, sein bestes Stück. "Vor dem Ruhestand" ist Kabarett und Kunststück, es ist aber auch, wie sein Untertitel verspricht, "Eine Komödie von deutscher Seele".
(Benjamin Henrichs, Herr Bernhard und die Deutschen. Kritik Uraufführung, 1979)

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