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Die Räuber

Sie sind so jung und leidenschaftlich wie ihr Autor: Die Brüder Karl und Franz von Moor vertreten diametral entgegengesetzte Lebensprinzipien und verlieren beide jedes Maß. Franz, zutiefst gekränkt über sein Los des Zweitgeborenen, wird zum perfiden Intriganten und schreckt schließlich nicht vor Bruder- und Vatermord zurück. Karl strebt zunächst nach hero­ischen Idealen des Mutes und der Freiheit, lässt jedoch als Hauptmann einer Räuberbande den Tod Unschuldiger zu – und verzweifelt daran. Beide Brüder revoltieren auf ihre Weise gegen die patriarchale Ordnung und beide scheitern kläglich an ihren Mitteln.

Als Karl versucht, das Räuberleben hinter sich zu lassen und nach Hause zurückkehrt, findet er seine Familie zerstört vor und schwört Rache an seinem Bruder. Franz, von Albträumen und Schuldgefühlen geplagt, sieht seine Existenz durch Karls Rückkehr in Gefahr – er nimmt sich das Leben. Und auch für Karl, durch Eid an die Räuber gebunden, gibt es keinen Weg zurück. Inmitten dieser Männerwelt die einzige Frau: Amalia, mit Karl verlobt, von Franz bedroht und schließlich von beiden verraten …

Die junge Regisseurin Sarah Henker zeigte am Salzburger Landestheater 2019 ihre überregional beachtete Debüt-Inszenierung „We Should All Be Feminists“, die in Zusammenarbeit mit der Autorin Lea Mantel in der Ausstattung von Eva Musil entstand. Das Team untersucht nun Schillers klassischen Text aus einer zeitgenössischen Perspektive auf Revolte, Gesellschaftsordnung und Handlungsmuster, in denen ein jeder Mensch gefangen ist.

Mit seinem leidenschaftlichen Drama der Selbstzerstörung einer Familie sorgte Schiller (1756–1805) am Mannheimer National­theater 1782 für eine Sensation: Das große Freiheitsdrama verstörte die Zeitgenossen durch seine Wucht, Gewalttaten und destruktiven Leiden­schaften und stellt bis heute die brisante Frage, wann unbedingter Freiheitswille und Idealismus pervertiert werden und in Terror und Zerstörung umschlagen.

Sarah Henker ist gebürtige Berlinerin; sie studierte Angewandte Theater­wissenschaft an der Justus-Liebig­Universität in Gießen und war ein Jahr am theater junge generation in Dresden engagiert. In Salzburg erarbeitete sie u. a. „Amoralische Einakter“, „We Should All Be Feminists“ und „Ne me quitte pas“. Eva Musil ist dem Haus seit vielen Jahren als Bühnen- und Kostümbildnerin verbunden.

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