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Begehren · Cantando Admont · Klangforum Wien

PROGRAMM

BEAT FURRER Begehren. Musiktheater nach Texten von Cesare Pavese, Günter Eich, Ovid und Vergil
(Konzertante Aufführung)

INTERPRETEN

Katrien Baerts, Sie (Frauenstimme)
Christian Reiner, Er (Männerstimme, Sprecher)
Cantando Admont
Cordula Bürgi, Choreinstudierung
Klangforum Wien
Peter Böhm, Klangregie
Beat Furrer, Dirigent

sponsored by Roche

„Jedes Verklingen eines Tones ist schon ein Drama für sich“, hat Beat Furrer (* 1954) einmal formuliert. Der Schweizer Komponist mit österreichischem Pass gilt zu Recht als Meister der leisen Klänge – doch ist er weit mehr als das. In seiner Musik gibt es stets auch die andere Seite der Stille: in Form heftiger Ausbrüche, bewegter Kaskaden, stummer oder schallender Aufschreie. Im Grunde spricht aus seinem gesamten Schaffen der Versuch, das Vergehen der Zeit aufzuhalten – unter anderem durch verschiedenste Formen der Wiederholung im Kleinen wie im Großen. Schon das frühe, nach einem Asteroiden benannte Ensemblestück Gaspra mit seiner zerklüfteten, montageartigen und dennoch homogen wirkenden Form zeigt zugleich schroffe Gegensätze und ihre Überwindung.

In Begehren nach Texten von Cesare Pavese, Günter Eich, Ovid und Vergil erscheint ein dramatischer Moment geradezu eingefroren: als sich der Protagonist nach seiner Gefährtin umdreht und sie für immer verliert. „Er“ und „Sie“ – so heißen die Figuren in diesem großen Musiktheater – lassen sich unschwer als zwischen den Zeiten verlorene Schatten von Orpheus und Eurydike erkennen, deren Rufe einander nicht mehr erreichen. Antike Mythen und in ihren Obsessionen gefangene Individuen aus der modernen Literatur werden in Furrers Kosmos miteinander verschmolzen: so auch in der um Wahnsinn und Ekstase kreisenden Oper Invocation nach Marguerite Duras, Ovid und Pavese oder im Musiktheater Wüstenbuch, das mit Texten von Ingeborg Bachmann, Händl Klaus, Antonio Machado, Lukrez sowie einem altägyptischen Papyrus-Palimpsest vom Tod und seiner Überwindung erzählt.

Bei Furrer lässt sich das Verklingen immer wieder anders wahrnehmen, und seine klanglichen Grenzüberschreitungen werden zum Sinnbild menschlicher Existenz.

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