Liebelei - Schedule, Program & Tickets

Liebelei

CHRISTINE Nein, ich kann mir nicht denken, dass je eine Stunde käm’, wo ich dich nicht sehen wollte. Solang ich leb’, Fritz …
FRITZ Kind, ich bitt’ dich … so was sag’ lieber nicht … die großen Worte, die hab’ ich nicht gern. Von der Ewigkeit reden wir nicht …
CHRISTINE Hab’ keine Angst, Fritz … ich weiß ja, dass es nicht für immer ist …
FRITZ Du verstehst mich falsch, Kind. Es ist ja möglich, dass wir einmal überhaupt nicht ohne einander leben können, aber wissen können wir’s ja nicht, nicht wahr? Wir sind ja nur Menschen.

Die Liebelei endet, als ob sie eine Leidenschaft wäre, und das Mädchen, die Christine, muss erfahren, wie wenig sie ihm gewesen; indem er an einer Lüge stirbt, wird sie inne, dass sie von einer Lüge gelebt hat. Sie war doch gar nichts für sich, sondern nur für ihn da: selber gar kein Wesen, sondern nur seine Geliebte, nichts als seine Geliebte; und nun wird es offenbar, dass sie auch das nicht war, nicht einmal das. Sie hat nur von einer Beziehung gelebt und auch diese bildete sie sich nur ein. Und so ist ihr ganzes Leben dahin!
(Hermann Bahr)

Mit Liebelei feierte Arthur Schnitzler 1895 am Burgtheater seinen ersten großen Bühnenerfolg, der ihn auch weit über die Grenzen Wiens hinaus bekannt machte. Die tragische Geschichte um Christine, die erfahren muss, dass ihr Geliebter wegen einer anderen Frau im Duell starb, zählt nach wie vor zu den bekanntesten Stücken Arthur Schnitzlers. Das darin entworfene Gesellschaftsporträt ist durchaus ein kritisches. Mit psychologischer Finesse zeigt Schnitzler eine Gesellschaft, hinter deren ehrenwerter Fassade sich Gefühlsarmut verbirgt.

Regie: Alexandra Liedtke
Bühnenbild: Raimund Orfeo Voigt
Kostüme: Su Bühler
Musikalische Leitung: Matthias Jakisic

Hans Weiring, Violinenspieler am Josefstädter Theater: Otto Schenk
Christine, seine Tochter: Alma Hasun
Mizi Schlager, Modistin: Eva Mayer
Katharina Binder, Frau eines Strumpfwirkers: Therese Lohner
Fritz Lobheimer: Florian Teichtmeister
Theodor Kaiser: Matthias Franz Stein
Ein Herr: Alexander Strobele

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