Fasching - Schedule, Program & Tickets

Fasching

von Gerhard Fritsch
Bühnenfassung von Anna Badora und Roland Koberg
Regie Anna Badora

Bühne Michael Simon
Kostüme Denise Heschl
Puppen Nikolaus Habjan
Musik Klaus von Heydenaber, Gábor Keresztes
Licht Tamás Banyai

mit Christian Dolezal (Lujo Warhejtl / Marietheres Lubits / Jewgenij Platgrin), Thomas Frank (Lois Lubits / Fiala), Nikolaus Habjan (Felix Golub (Felix 1)), Katharina Klar (Pia / Dr. Gottlieb Winiak), Adele Neuhauser (Vittoria Pisani), Stefanie Reinsperger (Hilga Pengg / Fela Pomorska), Christoph Rothenbuchner (August Pacher-Pichler / Max Plabutsch), Nils Rovira-Muñoz (Felix Golub (Felix 2)), Stefan Suske (Raimund Wazurak), Elena Schmidt (Vinzenz Windischreiter / Radegund Plabutsch)

Felix Golub kommt nach zwölf Jahren in das Städtchen zurück, in dem er als Deserteur untergetaucht war. Gerettet hatte den damals 17-Jährigen eine geheimnisumwitterte Baronin und Miedermacherin – sie folgte dabei vorgeblich einem alten Gesetz: „Der Feigling wird in Frauenkleider gesteckt.“
Felix hasste seine lebensrettende Frauenrolle, nutzte sie aber trickreich, um den verliebten Nazi-Befehlshaber zur Kapitulation zu bewegen. So bewahrte Felix im April 1945 die Stadt vor der Zerstörung … Als Felix nun aus russischer Kriegsgefangenschaft wiederkommt, wird er nicht als Heimkehrer oder Held begrüßt, sondern von den Bewohner/innen zur Lachnummer gemacht. Felix verkennt die Zeichen – schließlich ist Fasching und jeder zu Scherzen aufgelegt. Zu spät begreift er, dass er der Spaßgesellschaft in die Falle geht. An den Ort des Verbrechens kehrt hier nicht der Täter zurück, sondern das Opfer. Um abermals Opfer zu werden.
Der Wiener Schriftsteller Gerhard Fritsch (1924–1969) schuf mit seinem verkannten Opus magnum Fasching das eindrucksvolle Panorama einer Kommune ohne Reue, sexuell aufgeladen und politisch aggressiv. In wechselnden Masken und Kleidern wird der Ausnahmezustand Fasching zum Gesetz erklärt. Die sprachlich experimentelle Spielvorlage bringt Anna Badora erstmals in Österreich auf die Bühne. Badora, seit 25 Jahren Theaterleiterin in Mainz, Düsseldorf und Graz, hat als Regisseurin zuletzt zeitgenössische (Daniel Kehlmann, Andrzej Stasiuk, Dennis Kelly) und antike (Aischylos) Stoffe realisiert. Zum Auftakt ihrer Künstlerischen Direktion widmet sie sich einem exemplarischen Roman der österreichischen Vergangenheitsbewältigung und des schwarzen Humors.

Änderungen vorbehalten.

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