Am Ziel - Schedule, Program & Tickets

Am Ziel

Regie
Cesare Lievi

Bühnenbild
Maurizio Baló

Kostüme
Birgit Hutter
Die Mutter
Andrea Jonasson
Die Tochter
Therese Lohner
Ein dramatischer Schriftsteller
Christian Nickel
Ein Mädchen
Martina Ebm

MUTTER Daß ich den Schriftsteller eingeladen habe nach Katwijk du wolltest es du wolltest daß er mit uns nach Katwijk reist ich wollte es nicht wie kann ich es wollen nein ich liebe diese jungen Leute nicht und schon gar nicht diese Intellektuellen diese Leute mit ihren Geistesambitionen
diese Leute habe ich nie geliebt die bringen nur alles durcheinander und stellen alles auf den Kopf Es war ein Fehler ihn aufzufordern mitzukommen
TOCHTER Aber er bleibt doch nur ein zwei Tage
MUTTER Ja das sagt sich so ein zwei Tage
TOCHTER Er hat sich so gefreut er bewundert dich Mama
MUTTER Das war ein Fehler ihn aufgefordert zu haben. Aber es war ein Gefühl im Augenblick ein merkwürdiges Gefühl der Treue zu dir verstehst du
(Auszug aus Am Ziel)

Seit dreiunddreißig Jahren fahren Mutter und Tochter am gleichen Tag nach Katwijk ans Meer, um den endlosen Rhythmus von Flut und Ebbe zu genießen. Seit dem Tod des Vaters vor zwanzig Jahren haben sie diese Reise nur zu zweit unternommen – aneinandergefesselt in gegenseitiger Abhängigkeit. Doch in diesem Jahr wird es anders sein.
Ein dramatischer Schriftsteller wird sie begleiten und das gemeinsame Ritual von Mutter und Tochter brechen. In monologischen Erinnerungsspiralen beschwört die Mutter die beklemmende Familiengeschichte. Für sie gibt es kein Innehalten, kein Schweigen – die Sprache ist für sie Kontrolle, bedeutet Stabilität. Die etablierte Sicherheit der Mutter wird durch den Gast, den Eindringling, gefährdet.
Er fordert sie mit seinen Gedanken über den gesellschaftsverändernden Beitrag des Theaters heraus, insbesondere mit seinem umjubelten Stück Rette sich wer kann.

Am Ziel wurde 1981 bei den Salzburger Festspielen in der Regie von Claus Peymann uraufgeführt. Seinem Stück stellte Bernhard ein Zitat des französischen Philosophen Blaise Pascal voran: "Die Sorgen des menschlichen Lebens haben all das bewirkt; als man das erkannte, wählte man die Zerstreuung."

Änderungen vorbehalten.

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