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Irene

Oper in drei Akten (1738)

Musik von Johann Adolf Hasse

Libretto von Stefano Benedetto Pallavicino

Konzertante Aufführung in italienischer Sprache

Kaiserin Irene regiert Byzanz für ihren noch nicht mündigen Sohn Isaccio. An dieser Würde trägt sie schwer, denn heimlich ist sie in den deutlich jüngeren Niceforo, Sohn ihres Vertrauten Oreste, verliebt. Ihre Leidenschaft wird so groß, dass sie, alle kaiserliche Contenance außer Acht lassend, mit Hilfe von Niceforos Schwester Eudossa heraus findet, dass Niceforo auch in sie verliebt ist. Voll Glück plant sie, ihn gegen jede Konvention zu ihrem Gemahl zu machen. Eudossa fühlt dabei eine heftige, ganz unschwesterliche Eifersucht. Sie wird wiederum erfolglos von Isaccio umworben. Um sie per Befehl auch gegen ihren Willen zu seiner Braut machen zu können, will Isaccio nun von seiner Mutter Irene endlich die Alleinherrschaft übernehmen. Er stachelt mit Oreste einen Aufstand gegen die Kaiserin an und lässt sie einkerkern. Sie wird jedoch sofort wieder von Niceforo befreit. Schon hat Irene ihre Verlobung mit ihrem Retter verkündet, da enthüllt Oreste, dass er einst, von Ehrgeiz zerfressen, seinen eigenen Sohn mit dem des Kaiserpaares vertauscht hatte, also ist Niceforo Irenes Sohn und Isaccio der seine. Nach kurzem Schreck sortieren sich die Gefühle neu: Irene verzichtet auf die Macht und wandelt sich von der verliebten Frau in eine liebende Mutter, ihr wirklicher Sohn wird Kaiser und heiratet Eudossa, der falsche, bisherige Thronfolger geht mit Oreste ins Exil. Diese skandalös-pikantes Potential beinhaltende Opera seria um hemmungslosen Ehrgeiz, Kindesvertauschung und Beinahe-Inzest wurde am 6. Februar 1738 am Dresdner Hoftheater uraufgeführt, anlässlich des Geburtstags der Zarin Anna, die allerdings nicht zugegen war – ob das Stück sich ehrend oder satirisch auf die Gefeierte bezog, ist heute nicht mehr zu entscheiden. Die Titelrolle hatte der Komponist Johann Adolph Hasse für seine Frau, die Star-Sopranistin Faustina Bordoni, geschrieben und ihr mit der von unziemlichen Leidenschaften und Zweifeln geplagten Kaiserin eine Partie voll schillernder Facetten zur Demonstration ihrer Kunst geschaffen. Die Oper erlebte in Dresden, wo Hasse für über 30 Jahre hochgeehrter Hofkomponist war, immerhin fünf Aufführungen, bevor sie bis heute in den Archiven verschwand.

Änderungen vorbehalten.

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