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Glaube und Heimat

Ein Riss zieht sich durch die Nation: Auf Geheiß des Kaisers müssen alle Protestanten das Reich verlassen – es sei denn, sie schwören dem lutherischen „Irrglauben“ ab. Für Christoph Rott und seine Familie beginnt ein Kampf der Seele zwischen Rationalität und Überzeugung: Vorgeblich katholisch, ist es der gewaltsame Tod der protestantischen Nachbarin, der Rott dazu veranlasst, sich zum Protestantismus zu bekennen. Die Konsequenzen auf sich nehmend, macht sich die Familie bereit, die Heimat zu verlassen. Doch die Befehle des Kaisers sind streng, minderjährige Kinder dürfen ihre Eltern nicht in die Verbannung begleiten. Wieder sieht sich Rott vor eine unmögliche Entscheidung gestellt: den Sohn zurücklassen oder sich wider besseren Wissens zum erlaubten Glauben bekennen.

Schönherrs Stück, uraufgeführt 1910, wurde von der Vertreibung der Zillertaler Protestanten im Jahr 1837 angeregt. Durch die Verlegung der Handlung in die Zeit der Gegenreformation zeigt Schönherr anhand des Glaubenskonfliktes exemplarisch, wie "anders" und "falsch" zu Synonymen werden, wenn eine Überzeugung zur Verblendung wird."Glaube" und "Heimat" sind zwei das Leben bestimmende Begriffe, die von Natur aus keine Gegensätze bilden. Erst eine bestimmte Konstellation macht sie dazu. Das heißt, um beide Begriffe als Gegensatz anzusehen, lokalisiert Schönherr das Stück in einer ganz bestimmten Zeit und Situation: in einer Zeit, in der Menschen um des Glaubens willen die Heimat aufgeben müssen oder umgekehrt.Claus Gillmann

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