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Fremdenzimmer

Das hintere Kabinett muss immer frei bleiben. Wie eine Art Fremdenzimmer. Stets aufgeräumt und jederzeit beziehbar: Nur unter dieser Bedingung ist Herta damals bei Gustl eingezogen. Denn das verschwundene Kind kommt zurück. Irgendwann.
Und plötzlich steht er da, ein verlorener Sohn. Doch es ist nicht der, auf den man gewartet hat, es ist Samir, 17 Jahre und syrischer Flüchtling. Vielleicht aus Menschlichkeit oder Sentimentalität, vielleicht aber auch aus Trotz gegenüber Gustl, der Samir sofort aus der Wohnung schmeißen will, setzt Herta durch, dass der junge Mann bleiben darf. Oder muss.
Samirs Ankunft setzt einen Rückbesinnungsprozess in Gang: Der deutschen Sprache nicht mächtig ist es seine bloße Anwesenheit, die den festgefahrenen Alltag von Herta und Gustl aufbricht und sie dazu bringt ihre monotone Beziehung zu hinterfragen.

In seinem neuen Stück beschreibt Peter Turrini drei Menschen auf der Suche. Dabei ist der Wunsch nach Veränderung, Geborgenheit und Liebe der gemeinsame Nenner, über den eine Verständigung über alle Beziehungs- und Gefühlsgrenzen hinweg möglich scheint. Ob der Traum von ein bisschen Glück in Erfüllung geht oder reine Utopie bleibt, entscheiden allerdings bisweilen andere.

Wie ich mit dem Gustl zusammengezogen bin, war das sicherlich nicht das, was man die Liebe nennt. Ich hab mir gedacht, zu zweit ist man ein bisschen weniger einsam als allein. Aber das stimmt nicht. Wenn der Gustl tagelang nix mit mir redet, dann komm ich mir zu zweit noch viel mehr allein vor, als wenn ich allein wär. Das ist schon komisch, dass bei zwei Menschen alles verschwinden kann, was einmal a bissel schön war und man merkt's gar nicht.
Herta

"Fremdenzimmer" ist der erste Teil einer Dilogie zum Thema Flucht.

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