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Woyzeck

Woyzeck ist Soldat und Barbier, Diener eines Hauptmanns, aber vor allem: prekäre Existenz, geschundene Kreatur. Er hört immer wieder Stimmen, zeigt deutliche Symptome von Schizophrenie. Ein fanatischer Doktor missbraucht ihn für fragwürdige Experimente – Woyzeck darf nur Erbsen essen, sonst nichts. Sein klägliches Honorar für diese unbekömmliche Diät erhält Marie, die Mutter seines Kindes, die ihn mit dem Tambourmajor betrügt. Als Woyzeck davon erfährt, tötet er sie am Seeufer mit einem Messer und verschwindet schließlich im Wasser. Doch nicht nur Marie hat ihn verraten und gedemütigt, die ganze Gesellschaft hat Woyzeck auf dem Gewissen.

Georg Büchner, der die Arbeit an Woyzeck 1836 begann, war seiner Zeit meilenweit voraus. Mit diesem erst 1913 uraufgeführten schmalen Fragment hielt die Moderne Einzug in die deutsche Dramenliteratur. Der Text enthält ganze Kontinente menschlicher Abgründe, Himmel und Hölle in 27 knappen Szenen. Es geht um nichts Geringeres als die vollständige Deformation des Menschen zum Tier. Der große niederländische Theatermacher Johan Simons, der zuletzt Radetzkymarsch an der Burg inszenierte, wird Büchners bahnbrechendes Fragment auf die Bühne bringen – diesen „vielmal vom Theater geschundenen Text, der einem Dreiundzwanzigjährigen passiert ist, dem die Parzen bei der Geburt die Augenlider weggeschnitten haben, vom Fieber zersprengt bis in die Orthographie, eine Struktur, wie sie beim Bleigießen entstehen mag, wenn die Hand mit dem Löffel vor dem Blick in die Zukunft zittert“ (Heiner Müller).

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