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Les Boréades

Tragédie lyrique in fünf Akten (1763)

Musik von Jean-Philippe Rameau

Libretto von Louis de Cahusac

Konzertante Aufführung in französischer Sprache

Eine Oper für FreundInnen der Meteorologie: Alphise, Königin von Baktrien, ist Gefangene ihres Amtes, denn eigentlich darf sie nur einen Mann aus der Familie des Gottes der Nordwinde, Boreas, heiraten, aber sie hat sich in Abaris, einen Waisen unbekannter Herkunft, verliebt. Für ihn verzichtet sie sogar auf die Krone. Das hilft ihr nicht: Ihre beiden Bewerber, Borileas und Calisis, Söhne von Boreas, geraten in Streit um den freigewordenen Thron, schließlich greift Gott Boreas selbst ein. Er verwüstet mit einem Unwetter Baktrien und entführt Alphise in sein kaltes Reich, wo er sie so lange mit schlechtem Wetter quälen will, bis sie doch einen seiner Söhne zum Gatten wählt. Er hat seinen No-name-Gegner Abaris jedoch unterschätzt. Apollo bringt Abaris in Boreas’ Reich und mit dem magischen Pfeil der Liebe, einem Geschenk Alphises, schlägt er alle Handlanger Boreas’ zurück und befreit seine Geliebte. Zum Ende erweist sich, dass Abaris ein Sohn Apollos ist und seine Mutter eine Nymphe aus der Boreaden-Familie. HappyEnd, denn so ist den Regeln der mythologischen Aristokratie wie denen der Liebe genüge getan. Les Boréades ist das letzte Werk Jean-Philippe Rameaus, zu seinen Lebzeiten wurde es nie aufgeführt, auf die Bühne kam es erst 1982 in Aix-en-Provence. Im April 1763 begannen die Vorbereitungen, aber nach zwei Proben sagte das königliche Vergnügungsbüro alles ab. Warum, ist bis heute nicht klar. Dabei zeigt die Musik Rameau auf der Höhe seiner Kunst, souverän handhabt er die Form der Tragédie lyrique mit exzellenten Arien, lebendigen Chören und vielen virtuosen Ballettmusiken. Die Instrumentierung ist originell und farbig, im Reich des Nordwinds entfesselt Rameau im Orchester wildes Unwetter. Eventuell haben sich die königlichen Zensoren das Werk erst nach Probenbeginn genau angesehen, denn es stecken explosiv aufklärerische Gedanken darin: Eine Königin, die für ihre Liebe zu einem Unbekannten ihrer Macht entsagt, dies eigenständig beschließt und sich nicht um noble Heiratsregeln schert, war eventuell für das Ancien Régime nicht zu verkraften. Über dem zweiten Akt steht signifikant: „Es ist die Freiheit, die wir lieben müssen, sie ist der höchste Gott.“

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