Eugen Onegin - Spielplan, Programm & Tickets kaufen

Eugen Onegin

BESETZUNG
Musikalische Leitung
Tomáš Hanus
Inszenierung und Bühne
Dmitri Tcherniakov
Kostüme
Maria Danilova
Licht
Gleb Filshtinsky
Ko-Kostümbildnerin
Elena Zaytseva
Larina
Helene Schneiderman
Tatjana
Nicole Car
Olga
Anna Goryachova
Filipjewna
Larissa Diadkova
Eugen Onegin
Andrè Schuen
Lenski
Bogdan Volkov
Fürst Gremin
Dimitry Ivashchenko
Saretzki
Dan Paul Dumitrescu

Mit seinen 1879 durch ein Studentenensemble am Moskauer Maly (d.i. Kleinen) Theater uraufgeführten »lyrischen Szenen in drei Akten« verlässt Tschaikowski den für die Oper seiner Zeit weitgehend verbindlichen »großen Stil«: »Ich brauche keine Zaren, Zarinnen, Volksaufstände, Schlachten, Märsche … ich suche ein intimes, aber starkes Drama, das auf den Konflikten beruht, die ich selber erfahren oder gesehen habe, die mich im Innersten berühren können.«

Ein solch intimes Drama fand der Komponist in Alexander Puschkins Versroman Eugen Onegin (1833), der als »Enzyklopädie des russischen Lebens« in die Kulturgeschichte eingegangen ist. Darin schildert Puschkin meisterhaft das Leben der damals zeitgenössischen Gesellschaft in seiner ganzen Vielfalt. Mit seinem Titelhelden gestaltete er erstmals den später sogenannten »überflüssigen Menschen«, einen wiederkehrenden Archetyp der russischen Literatur.

Die Berühmtheit ihrer Vorlage stand der Rezeption der Oper zunächst einige Zeit im Weg – vor allem in Russland selbst. Diese wurde trotz unmittelbarer Wertschätzung ihrer Musik als Verballhornung eines Kulturdenkmals der Nationalliteratur wahrgenommen. Bei den Schriftstellern reichte die Ablehnung von Iwan Turgenjews entsetztem Brief an Tolstoi aus dem Uraufführungsjahr (»Stellen Sie sich vor: Puschkins Verse über die handelnden Personen diesen in den Mund gelegt!«) bis hin zu Vladimir Nabokov, der in den 1964 erschienenen Kommentaren zu seiner Übersetzung von Puschkins Roman nicht müde wird, Tschaikowskis »slapdash opera« (»Opernschmarrn«) zu geißeln. Der Erfolg dieser gegenwärtig – neben dem Boris Godunow – wohl berühmtesten russischen Oper wurde hierdurch zunächst verzögert. Heute vermögen wir ihrer ästhetischen und dramaturgischen Autonomie, die sich nicht in ihren gewiss außerordentlichen musikalischen Schönheiten erschöpft, gerecht zu werden...

Änderungen vorbehalten.

Es stehen keine Artikel entsprechend der Auswahl bereit.