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Death in Venice

Die letzte Oper von Benjamin Britten ist seine persönlichste. Nicht nur die autobiografischen Linien, die in Thomas Manns Figur des alternden Schriftstellers Gustav von Aschenbach hineinweisen, machen das Werk so außergewöhnlich, sondern auch die Umstände der Entstehung sind untrennbar mit der Thematik verwoben. Komponierend suchte Britten dem Tod zu entrinnen, den er unausweichlich auf sich zukommen sah: mit dem Vorwand, das Werk erst zu Ende bringen zu müssen, schob er eine dringend notwendige Herzoperation immer weiter hinaus.

Britten weitete die Form des musikalischen Theaters aus zu einem Panoptikum der Selbstreflexion, das sich mit Traditionen und früheren Erfahrungen füllt. Die Verwendung männlicher Sopranstimmen – hier für Apollo – schließlich geht auf die Barockoper zurück, wurde aber von Britten schon vielfach in früheren Werken eingesetzt, meist den großen britischen Countertenören Alfred Deller und James Bowman in die Stimme geschrieben. Die Partie des Gustav von Aschenbach ist die umfangreichste, die Britten für seinen Lebensgefährten Peter Pears geschrieben hat. Er bleibt die ganze Zeit das Zentrum des Werks. Die Besetzung der verschiedenen Gegenspieler Aschenbachs, die ihm mit Tod und Zerstörung drohen, durch einen Bassbariton, findet ihr Vorbild in der Aufführungstradition von Jacques Offenbachs HOFFMANNS ERZÄHLUNGEN.

Graham Vick inszeniert nach Verdis OTELLO [1991] und Wagners TRISTAN UND ISOLDE [2011] sowie der Koproduktion MORGEN UND ABEND [2016] zum vierten Mal an der Deutschen Oper Berlin. Donald Runnicles setzt seinen Britten-Zyklus mit TOD IN VENEDIG fort und bringt das Werk nach über 40 Jahren erneut an dieses Haus. Benjamin Britten war ab 1958 Außerordentliches Mitglied und von 1972 bis zu seinem Tod 1976 Korrespondierendes Mitglied der Berliner Akademie der Künste. An der Deutschen Oper Berlin kam TOD IN VENEDIG 1974 zur Deutschen Erstaufführung.

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